Der kleine Prinz - NILAY
a.k.a. BLONDI
Der Blonde der beiden Berber-Mischlinge ist seit 2022 mit mir unterwegs.
Ursprünglich aus Marokko kommend haben "die Berbis" schon eine weite Reise hinter sich:
2017 von Marokko ging es erst nach Spanien, von da aus dann nach NRW und schließlich an die Nordseeküste. Dort hab ich ihn und seine "Kollegen" kennengelernt und Blondi 2022 zu mir nach Brandenburg geholt.
Seitdem arbeiten wir an den verschiedensten Themen: Trageschwäche im Zusammenhang mit seiner Hypermobilität, Nervenkostüm, (Grund-)Ausbildung in allen Facetten der Pferdenutzung. Neben Boden- und Longenarbeit, wird er von mir geritten und Stück für Stück eingefahren.
Ich bin absolut angetan von seiner fordernden und extrem personenbezogenen, besonders engagierten Art. Er ist eine echte Straßenmischung, also kein reinrassiger Berber, aber einfach ein wunderbares Pferd.
Blondi ist recht ambivalent: Neben der für Berber wirklich typischen Gelassenheit in bekannten wie unbekannten Situationen kommt auch immer wieder (zunehmend seltener) die leichte Hysterie des Arabers durch:
Er ist ein Pferd der erst alles verstehen möchte, bevor er etwas an seinen Körper lässt. Ist er in irgendeiner Weise überfordert, liegt, bzw. lag sein Heil in der Flucht oder gar Abwehr.
So hab ich bei ihm, gelernt meine Anforderungen an das Pferd in wirklich kleine, logische Etappen zu zerlegen. Ich hab verstanden, wie sehr Erfolg die Motivation fördert, wie sehr Rückversicherung beruhigt und welche Form diese Absicherung annehmen kann.
Klickern und positive Verstärkung erzielen bei Blondi Erfolge, die ich vorher nicht für möglich gehalten habe. So erarbeiten wir immer mehr praktische, wie auch unpraktische Tricks und erweitern stetig sein Repertoire in Sachen Medical Training.
Sein territoriales Verhalten, Recourcen Guarding, die geringe Frusttoleranz bei gleichzeitiger extremer Emotionalität stellen ganz eigene Ansprüche an die Haltung. Aktuell steht er in einer konstanten 3er-Konstellation und wir optimieren unentwegt. Wechsel im Tagesablauf sind für ihn ähnlich herausfordernd, wie Hunger, Nasse Kälte oder Schlaflosigkeit, allerdings helfen ihm seine beiden Kumpels mehr und mehr einfach zu entspannen.
Die Fütterung eines importierten Tieren stellt ja seine ganz eigenen Anforderungen: unser Heu ist hier einfach zu gut. Daher basteln wir unentwegt an der besten Möglichkeit rund um die Uhr Futter zur Verfügung zu stellen und gleichzeitig möglichst wenig "Hüftgold" anzubauen.